Austauschorganisationen bieten über die Vermittlung einer Gastfamilie und Schule hinaus zahlreiche Vorteile für Schüler und Eltern. Sie sind erfahren und wissen, wann was zu tun ist.
High School Jahr privat organisiert
Manch einer, der bereits Kontakte in die USA hat, überlegt, ob er sein High School Jahr bei den Freunden oder Bekannten verbringt, anstatt eine Agentur damit zu beauftragen, Gasteltern und High School zu suchen. Allerdings sind privat organisierte Aufenthalte an US-amerikanischen Schulen an eine Reihe von Formalitäten gebunden und lassen sich somit meist nur schwer oder manchmal auch gar nicht realisieren:
- Nur über das Nichteinwanderungs-Visum F-1 möglich.
- Um das F-1-Vorvisumsdokument I-20 austellen zu dürfen, muss die Gastgeberschule am „Student and Exchange Visitor Program“ (SEVP) teilnehmen. Wenn sie nicht am SEVP teilnimmt, ist ein privat organisierter Aufenthalt an der entspechenden High School nicht möglich.
- Schulgeld: Öffentliche High Schools müssen im Fall von privat organisierten Aufenthalten über das F-1-Visum „tuition fees“ erheben.
- Zahlungsnachweis (Schulgeld): Muss vorliegen, bevor das Visum ausgestellt wird (Höhe der Schulgebühren: zwischen etwa 5.000 und 12.500 US-Dollar für ein Schuljahr, variiert nach Bezirk).
Aufgrund der Tatsache, dass Schulgebühren anfallen, sind privat organisierte Aufenthalte nicht notwendigerweise billiger als wenn man an einem regulären Länderwahlprogramm über das J-1-Austauschvisum teilnimmt (Programmpreis zwischen 8.500 und 10.000 Euro bereits inkl. An-und Abreise und Versicherungen). Auch ist man auf sich allein gestellt und muss selbst alles managen.
Tipp: Manche Austauschorganisationen lassen sich auf ein „Self-Placement“ ein: Man bringt seine Gastfamilie ins Programm mit und platziert sich sozusagen selbst! Allerdings darf man (wegen des J1-Visums) mit der Gastfamilie nicht verwandt sein.
Vorteile einer Austauschorganisation
Wer von vorneherein mit einer Austauschorganisation zusammenarbeitet, hat nicht nur größere Freiheiten, was das Visum angeht. Mit im Paket sind außerdem eine Reihe von Dienstleistungen, die das Austauschjahr zu einem rundum gelungenen Erlebnis machen können:
- Vorbereitung
Zwischen der Bewerbung und dem Start in die USA vergehen einige Monate. Diese Zeit dient dazu, den Bewerber und seine Eltern umfassend auf den geplanten Auslandsaufenthalt vorzubereiten.
Zum Beispiel mit speziellen Vorbereitungsveranstaltungen, in denen man die anderen Gastschüler und ehemalige Teilnehmer des Programmes kennenlernen und sich austauschen kann. Hier erfährt der Schüler, was er bis zum Abflug noch organisieren und beachten muss und wie er sich in bestimmten Situationen vor Ort verhalten sollte. Auch Themen wie Kulturschock und Heimweh sollten dabei nicht außen vor gelassen werden.
Die Eltern werden von vielen Austauschorganisationen mittlerweile in separaten Veranstaltungen und Elterntreffen informiert. Dort können sie alle offenen Fragen loswerden und sich untereinander austauschen.
- Betreuung in den USA
Sobald der Schüler (entweder alleine oder gemeinsam mit den anderen Teilnehmern) in den USA angekommen ist, ist die US-Partnerorganisation der deutschen Austauschagentur für ihn zuständig.
Die Partnerorganisation stellt den Betreuer, den „local coordinator“ oder „local representative“. Er steht während der gesamten Zeit zur Verfügung, um zum Beispiel bei auftauchenden Problemen zu helfen (Schule, Familie etc.). Im besten Fall organisiert er auch Ausflüge und gemeinsame Kurztrips für die Gastschüler. Für die Eltern verfasst er während des Aufenthalts regelmäßig Berichte, in denen er den Entwicklungsstand des Schülers dokumentiert.
Die Betreuung vor Ort kann – je nach Programmart – alternativ auch von Mitarbeitern der High School übernommen werden, die der Gastschüler besucht.
- Nachbereitung
Auch Rückkehrer müssen betreut werden. Schließlich haben sie mehrere Monate oder ein Jahr lang in einem anderen Kulturkreis gelebt und sich persönlich weiterentwickelt. Sich mit anderen Austauschschülern über das Erlebte auszutauschen, kann helfen, allmählich wieder in der alten Realität anzukommen. Darüber hinaus können ehemalige Teilnehmer zukünftigen Bewerbern sowie ihrer Austauschorganisation von ihren Erfahrungen erzählen. Damit helfen sie der Organisation, das Programm weiter zu verbessern.