
Die beliebtesten Regionen im Schüleraustausch
Die aktuelle weltweiser-Studie zu Auslandsaufenthalten zeigt, dass die USA im Programmjahr 2022/23 das beliebteste Gastland deutscher Austauschschüler:innen waren. 4.782 Jugendliche entschieden sich für einen mehrmonatigen Schulaufenthalt in den Vereinigten Staaten. Das entsprach etwa 37 Prozent aller Teilnehmenden.
Ein Blick auf die Entwicklung der vergangenen Jahre macht deutlich: Die USA sind seit jeher das bevorzugte Zielland für High-School-Aufenthalte bei deutschen Jugendlichen, seit gut zehn Jahren aber mit abnehmender Tendenz. Gleichzeitig ist ein wachsendes Interesse an anderen, insbesondere englischsprachigen Gastländern zu beobachten:

Insgesamt über 87 Prozent der deutschen Austauschschüler:innen entschieden sich für ein englischsprachiges Land. Auf die USA folgten Kanada mit 3.498 und Irland mit 1.151 Teilnehmenden. Weitere beliebte Ziele waren Neuseeland (686), Australien (652) und Großbritannien (623).

Nicht-englischsprachige Länder wie Frankreich, Spanien, Japan sowie einige mittel- und südamerikanische Staaten – darunter Costa Rica, Argentinien und Brasilien – wurden weniger häufig ausgewählt.
Bei anderen Arten des Auslandsaufenthaltes, etwa Work & Travel, Freiwilligenarbeit, Sprachreisen oder Auslandspraktika, werden die USA hingegen deutlich seltener als Ziel gewählt. Dafür gibt es mehrere Gründe: Für kurze Aufenthalte sind die Vereinigten Staaten oft schlicht zu weit entfernt. Hinzu kommt, dass Arbeits-Visa nur sehr eingeschränkt zu erhalten sind. Freiwilligenarbeit wiederum wird häufiger mit Zielregionen wie Südamerika, Afrika oder Asien verbunden.
Wie viel kostet ein Schüleraustausch?
Die Einstiegspreise für ein Austauschjahr variieren erheblich, abhängig vom Zielland und der gewählten Programmart. In den USA bewegten sich die Gesamtkosten für ein Austauschjahr inklusive Unterbringung in einer Gastfamilie, dem Besuch einer öffentlichen Schule sowie Flug und Versicherung zwischen etwa 9.200 und 16.000 Euro. Damit zählten die USA zu den günstigeren Gastländern. Für ein Jahr in Großbritannien mussten Familien mit Kosten zwischen 17.700 und 24.000 Euro rechnen. Ein Aufenthalt in Australien war, je nach Region, ab rund 15.000 und 23.600 Euro möglich.

Die Geschlechterverteilung bei Auslandsaufenthalten
Wie schon in den Vorjahren waren im Programmjahr 2022/23 rund zwei Drittel der Austauschschülerinnen und -schüler weiblich. Dieser Trend setzte sich auch in den außerschulischen Programmen fort: Bei Sprachreisen, Freiwilligendiensten, Work & Travel und Auslandspraktika waren junge Frauen ebenfalls deutlich in der Mehrheit.
Hintergrund
Seit 2002 erhebt der unabhängige Bildungsberatungsdienst und Verlag weltweiser systematisch Daten zum Schüleraustausch. Die Ergebnisse werden regelmäßig im Rahmen der weltweiser-Studie veröffentlicht. Neben kurzfristigen Trends zeigen die Daten auch langfristige Entwicklungen der Branche. Für das Programmjahr 2022/23 wurden erstmals auch Daten zu außerschulischen Programmen erhoben. Ziel ist es auch hier, Trends und Entwicklungen langfristig abbilden zu können.
Darüber hinaus tourt weltweiser seit 2003 jährlich mit der JugendBildungsmesse JuBi quer durch Deutschland. Die Veranstaltung findet 2025 bundesweit über 60 Mal statt und ist die größte Spezialmesse zum Thema „Bildung im Ausland“. Rund 100 renommierte Austauschorganisationen und internationale Bildungsexpert:innen informieren auf der Tour über Angebote wie Schüleraustausch, High School, Sprach- und Jugendreisen, Freiwilligenarbeit, Au-Pair, Work & Travel sowie Praktikum und Studium im Ausland. Flankiert werden die Vor-Ort-JuBis durch zahlreiche JuBi Online-Events.