08.03.2023 | NO
Jährlich am 8. März ist der internationale Weltfrauentag, und das diesjährige Motto lautet #EmbraceEquity. Dafür sind mehrere Übersetzungen möglich, aber im Grunde heißt es so viel wie Gleichberechtigung umarmen, annehmen, sich zu eigen machen. Soll hier bedeuten: gleiche Arbeitsbedingungen, gleiche [Karriere-]Chancen, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit.
Damit hängt eng zusammen, was für ein Frauenbild wir vom Kindesalter an vermittelt bekommen und weitervermitteln – und folglich: Was wir Mädchen vermitteln, was sie sein können. Wer in der Schule und im Alltag von Anfang an nur mit männlichen Vorbildern, großen historischen Persönlichkeiten und Männern in Führungspositionen konfrontiert wird, bekommt ein gewisses Bild davon, was für Frauen möglich ist und was nicht. Doch diese einseitige, entmutigende Geschichtsschreibung hat nichts mit Realität zu tun – hier also anlässlich zum internationalen Weltfrauentag ein kurzes Porträt einer der zehn Frauen-Vorbilder für 2023, die das Weltwirtschaftsforum nennt: Immy Humes.
Immy Humes ist eine US-amerikanische Oscar-nominierte Regisseurin, Filmproduzentin und Autorin aus New York City, die 2022 das Fotobuch “The Only Woman” veröffentlicht hat. Darin zu sehen sind 100 Fotografien aus knapp 20 Ländern, zu verschiedenen Zeitpunkten der Vergangenheit und der Gegenwart. Es sind Gruppenfotos aus allen möglichen Bereichen: von Künstlern über Wissenschaftler verschiedener Art, Handwerker oder Filmstars zu Aktivisten. An dieser Stelle bewusst nicht gegendert, denn das Besondere an diesen Fotos: die Gruppen bestehen jeweils ausschließlich aus Männern – bis auf eine einzige Frau. Die Doppelseiten des Buchs zeigen auf der einen Seite das Foto, auf der anderen Seite die Geschichte der Frau im Bild, die manchmal bekannt, manchmal unbekannt ist. Die Fotos und Geschichten sollen zeigen, wie Frauen sich nach und nach ihre Position in von Männern dominierten Bereichen erarbeiten mussten und weiterhin müssen, oft zunächst als ausgesonderte Einzelkämpferinnen. Damit dienen sie als Ermutigung für alle Mädchen und Frauen überall auf der Welt, mit Selbstbewusstsein weiter für Gleichberechtigung und weibliche Repräsentation zu kämpfen.
Weibliche Vorbilder und Identifikationsfiguren dürfen nicht weiterhin in der Unterzahl sein. Zum einen gehören ihre Errungenschaften genauso gewürdigt und anerkannt wie die ihrer männlichen Kollegen, zum anderen spielen sie eine entscheidende Schlüsselrolle in der Ermutigung und Entwicklung selbstbewusster junger Mädchen und Frauen.