Am 5. November 2024 stehen in den USA Präsidentschaftswahlen an – ein guter Anlass, sich einmal das Wahlsystem in den USA anzuschauen:
In den USA wird der Präsident – oder in zukunft vielleicht auch mal eine Präsidentin – nicht direkt vom Volk gewählt, sondern indirekt über ein Wahlsystem von Wahlmänner und -frauen. Dieses System basiert auf dem Prinzip der repräsentativen Demokratie. Deutschland ist hingegen eine parlamentarische Demokratie.
Bei der Präsidentschaftswahl wählen die Bürgerinnen und Bürger in jedem Bundesstaat sowie im District of Columbia, der Hauptstadt Washington, D.C., Wahlmänner und -frauen. Die Anzahl der Wahlmänner und -frauen jedes Bundesstaates richtet sich nach seiner Bevölkerungsgröße, die durch die Anzahl der Abgeordneten im Kongress bestimmt wird.
Die meisten Bundesstaaten verwenden ein „Winner-Takes-All“-System, bei dem der Kandidat bzw. die Kandidatin, der oder die die Mehrheit der Stimmen im Bundesstaat erhält, alle Wahlmännerstimmen dieses Bundesstaates gewinnt. Es gibt jedoch auch einige Staaten, die das Verhältniswahlrecht anwenden, bei dem die Wahlmännerstimmen proportional zum Stimmenanteil der Kandidaten verteilt werden.
Die Wahlmänner und -frauen treffen sich dann im Dezember nach der Wahl in ihren jeweiligen Bundesstaaten, um den Präsidenten und Vizepräsidenten offiziell zu wählen. Die Kandidaten müssen eine Mehrheit der Wahlmännerstimmen (270 von 538) erhalten, um gewählt zu werden.
Obwohl die Bürgerinnen und Bürger ihre Stimmen direkt abgeben, bestimmen die Wahlmänner und -frauen letztendlich den Präsidenten. Dieses System soll sicherstellen, dass die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger auf bundesstaatlicher Ebene repräsentiert werden, während gleichzeitig kleinere Staaten eine angemessene Stimme bei der Wahl des Präsidenten haben.