Ein Jahr an einer High School ist natürlich eine wertvolle Investition in die eigene Zukunft, doch abgesehen davon ist so ein Aufenthalt in den USA vor allem eines nämlich: teuer. Stipendien können die Kosten für einen High School Aufenthalt mindern.
Von den Flugtickets über die Dienstleistungen der Austauschorganisationen und Visa-Gebühren bis zum Taschengeld – Gesamtkosten ab etwa 10.000 Euro sind für einen Jahresaufenthalt in den USA nichts Ungewöhnliches. Doch zum Glück gibt es Förderprogramme und Stipendien, die Jugendlichen den Aufenthalt in den USA finanzieren helfen.
Auslands-BAföG
Schüler, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen, können Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungs-Gesetz (kurz: BAföG) beantragen. Der monatliche Zuschuss richtet sich unter anderem nach dem Einkommen der Eltern. Im Idealfall sind damit monatlich 465 Euro (entspricht dem Höchstfördersatz) drin, außerdem eine Reisekostenzulage von 1.000 Euro für die An- und Abreise in die USA.
Im Gegensatz zum Inlands-BAföG für Studierende ist das Auslands-BAföG für Schüler rückzahlungsfrei und somit ein „Geschenk“ des deutschen Staates.
Das PPP-Stipendium
Das Parlamentarische Patenschafts-Programm, kurz PPP, ist ein Jugendaustauschprogramm, das 1983 vom Deutschen Bundestag und dem Kongress der Vereinigten Staaten ins Leben gerufen wurde. Pro deutschem Wahlkreis darf jedes Jahr ein Schüler oder ein junger Berufstätiger für ein Jahr in die USA gehen. Um einen Platz im Programm kann man sich immer bis zum Spätsommer des Jahres vor der geplanten Ausreise bewerben. Die Bewerber durchlaufen einen Auswahlprozess.
Stipendien von Austauschorganisationen
Die Austauschorganisationen unterhalten selbst Förderprogramme für ihre Teilnehmer. Ihre individuelle Höhe richtet sich häufig nach dem Einkommen der Eltern sowie (seltener) nach den Zeugnissen der Schüler. Manche Organisationen honorieren auch ehrenamtliches Engagement oder schreiben Kreativwettbewerbe aus.
Allein im Schuljahr 2010/11 betrug das Gesamtfördervolumen der Agenturen im deutschsprachigen Raum rund 2,8 Millionen Euro. Hinzu kommen Gelder von privaten Unternehmen, die über die Austauschorganisationen vergeben werden. Daher lohnt es sich auf jeden Fall, sich frühzeitig über das Thema Stipendien für einen High School-Aufenthalt zu informieren.
Allerdings: In der Regel werden Stipendien auf Leistungen nach dem BAföG angerechnet. Daher ist es unwahrscheinlich, aus beiden Quellen schöpfen zu können.
Schüler aus Hessen
Im Rahmen einer Partnerschaft zwischen dem Bundesland Hessen und dem amerikanischen Bundesstaat Wisconsin können hessische Schüler für ein Schulhalbjahr in einer US-Gastfamilie leben. Dann erfolgt ein dreimonatiger Besuch des Austauschpartners in Hessen. Infos gibt es beim Staatlichen Schulamt.
Andere Geldquellen
Eine weitere Möglichkeit, für die Ausgaben während des High School-Aufenthalts aufzukommen, kann es sein, bei Unternehmen oder Firmen direkt wegen einer Förderung anzufragen („Fundraising” genannt). Schließlich ist es für viele Firmen ein erheblicher Image-Gewinn, junge Menschen bei ihrem Weiterbildungsvorhaben zu unterstützen.
Eine Liste passender Betriebe (Versicherungen, Banken, größere Fachgeschäfte im lokalen Einzelhandel) erhält man zum Beispiel bei der örtlichen Industrie- und Handelskammer. Eine geschickt formulierte Anfrage bei den Unternehmen kostet nichts – und mehr als eine Abfuhr ist dabei nicht zu erwarten.
Auch manch einer Lokalzeitung ist eine regelmäßige Berichterstattung mit Bildern von der US-High School oftmals ein Autoren-Honorar wert.
Weiterführende Links
Auslands-BAföG – High School Jahr in den USA geplant? Geld gibt es möglicherweise vom Staat.
WELTBÜRGER-Stipendien – Ausschreibungen
Schüleraustausch Stipendien – Umfangreiche Liste mit Stipendien und Finanzierungsmöglichkeiten.